Melle. Wasser von oben, Wasser von unten: Bei durchwachsenem Wetter gingen insgesamt 192 Schwimmer beim 13. „24-Stunden-Schwimmen“ der DLRG-Melle im Freibad Wellingholzhausen an den Start.

Sonntagnachmittag war klar: Der Vorjahresrekord in der Einzelwertung ist nicht geknackt worden. Dennoch beachtlich: Mehr als 1,2 Millionen Meter wurden insgesamt geschwommen.

Am Samstag um 14 Uhr ging es los. Da war Jannis Brockfeld, Rekordschwimmer aus dem Vorjahr mit über 50 geschwommenen Kilometern, schon im Wasser. „Er versucht, den Rekord zu brechen“, verriet Andrea Jöckel, von der DLRG-Melle. Brockfeld schwamm Bahn um Bahn, am Abend gegen 18.30 Uhr hatte er bereits die ersten 30 Kilometer zurückgelegt und war gleichauf mit Jörg Piel aus Osnabrück. Ein spannendes Duell bahnte sich an.

Suppe und Süßes

Jannis Brockfeld und Jörg Piel waren nicht die einzigen Schwimmer. 120 hatten sich vorab online angemeldet, mehr als 70 nutzten die Gelegenheit dazu vor Ort.

„Die Stimmung ist richtig gut“, freute sich Hermann Balsing, zweiter Vorsitzender der DLRG Ortsgruppe Melle.

Die Ehrenamtlichen des Vereins hatten alles erneut in Eigenregie und mit der Unterstützung einiger Sponsoren organisiert. Neben warmen Suppen sowie deftigen und süßen Leckereien zur Stärkung stand am Sonntagmorgen ein fantastisches Frühstück für die Schwimmer bereit. Besonders die Suppen hatten viele Fans. Andrea Jöckel erzählte schmunzelnd: „Die warmen Suppen kommen den Schwimmern natürlich bei diesem Wetter sehr zugute, wenn sie bibbernd aus dem Wasser kommen.“

Auch Zelte für die Übernachtung und das Nickerchen zwischendurch waren auf dem Freibadgelände aufgebaut. Fast wirkte es so, als würden die Teilnehmer dem Wetter die rote Karte zeigen wollen, anstatt sich umgekehrt von Regen und Wind in die Schranken weisen zu lassen.

Für die Verantwortlichen der DLRG besonders erfreulich: Jung und Alt waren wieder gemeinsam aktiv, um auf den Bahnen – nach Leistung unterteilt – ihre Strecken zu schwimmen.

Die jüngsten Schwimmer des 24-Stunden-Schwimmens waren der fünfjährige Len Brockmeyer und die sechsjährige Hanna Dünhölter. Bei den Erwachsenen war Friedhelm Konersmann mit 81 Jahren der älteste Schwimmer, Edeltraut Vorreiter mit 67 Jahren die älteste Schwimmerin.

Aus Bayern und Schottland

„Klasse ist auch, dass wir in diesem Jahr Schwimmer aus Bayern und aus Schottland dabei haben“, informierte Hermann Balsing, der am Beckenrand das Geschehen gut gelaunt im Blick hatte.

Sonntagnachmittag stand fest: Seinen Vorjahresrekord (50.075 Meter) konnte Jannis Brockfeld nicht knacken. In der Einzelwertung der Männer belegt er mit 47.150 Metern trotzdem Platz eins. Und Jörg Piel? Der ist auf dem zweiten Platz gelandet, hat 39.350 Meter zurückgelegt. Platz drei ging an Igor Holm mit 22.000 Metern. Im Vergleich: Platz eins und drei trennen mehr als 25 Kilometer.

Bei den Damen ging Platz eins in der Einzelwertung an Vanessa Dosten, die 23.000 Meter schwamm. Den Vorjahresrekord, aufgestellt von Janne Sassenberg (46.450 Meter) wurde ebenfalls nicht geknackt.

Platz zwei ging an Anja Drosten (21.550 Meter), Platz drei an Yvonne Parlmeyer (16.700 Meter).

Weitere Ergebnisse:

Jugend männlich: Platz eins mit 17.250 Metern: Michael Lübrecht; Platz zwei mit 16000 Metern: Gregor Bockrath; Platz drei mit 15050 Metern: Lars Grote.

Jugend weiblich: Platz eins mit 33.000 Metern: Lisa Holm; Platz zwei mit 26.000 Metern: Fenja Brockfeld; Platz drei mit 20.750 Metern: Fabienne Mailine Parlmeyer.

Kinder männlich: Platz eins mit 12.500 Metern: Tom Brockmeyer; Platz zwei mit 5000 Metern: Leonard Vossel; Platz drei mit 4850 Metern: Jonas Hasemann. 

Kinder weiblich: Platz eins mit 6150 Metern: Carla Beckmann; Platz zwei mit 4050 Metern: Leona Brand; Platz drei mit 3100 Metern: Paula Leonard.

Vereine: DLRG-Melle legte 143.300 Meter zurück; SC Melle 03 legte 76.050 Meter zurück; WTV e.V. - E2 legte 25.350 Meter zurück.

Gruppen: 10.350 Meter legte das Team Altenbernd zurück; 6005 Meter schwammen die Titelverteidiger vom Gymnasium Melle; die Freie Waldorfschule Melle legte als Gruppe 1466 Meter zurück.

Mit 22.350 Metern war die Familie Holm besonders gut in der Wertung. Ihnen folgte mit 15.283 Metern die Familie „Happy Drosten“. Denen waren die Lübrechts mit 14.583 Metern dicht auf den Fersen.